Südlich von Wien wurde auf dem Parkplatz eines Shoppingcenters eine der grössten Solarcarport-Anlagen der Region gebaut. Für die Gründung kamen 160 Schraubfundamente der V114-Serie zum Einsatz. Projektleiter Helmuth Grossmayer von z-build berichtet, wie das Projekt ablief und welche technischen Herausforderungen es zu meistern galt.
„Das Gelände war ursprünglich ein Teichgebiet, das im Lauf der Jahre immer wieder aufgefüllt wurde“, erzählt Grossmayer. „Dadurch war der Boden wenig tragfähig und die Bodenpressung gering.“
Normalerweise reichen bei vergleichbaren Projekten etwa 2,20 Meter Fundamenttiefe. Hier mussten die Schraubfundamente im Schnitt 4,90 Meter in den Boden – also mehr als doppelt so tief wie üblich. Möglich war das nur, weil die Fundamente verlängerbar sind.
Ob der Boden die geplante Last aufnehmen kann, wurde direkt beim Einbau geprüft. Grossmayer erklärt:
„Wir machen Vorversuche und messen beim Eindrehen das Drehmoment – also wie viel Widerstand der Boden der Schraube entgegensetzt. Für die Last, die wir brauchen, muss ein bestimmter Wert erreicht werden. „Das sagt uns, wie tief wir gründen müssen.“
Als Faustregel gilt: Wer 5 Tonnen Last abtragen will, sollte beim Einbau etwa 5’000 Newtonmeter Drehmoment erreichen. Wird dieser Wert erst in grösserer Tiefe erreicht, müssen die Fundamente entsprechend verlängert werden.
„Zusätzlich haben wir diverse Belastungsprüfungen gemacht, um sicherzugehen, dass die Schraube die gewünschte Last tatsächlich aufnehmen kann.“
Für das Projekt wurden 160 Schraubfundamente gesetzt – das ergibt etwa 100 überdachte Parkplätze. Die Bauzeit betrug rund zehn Tage. „Wir mussten nur kleine Bereiche im Asphalt öffnen, die Fundamente setzen und danach den Asphalt wieder verschließen. „Mit Beton wäre das viel aufwändiger gewesen“, so Grossmayer.
Die Carports stehen auf Dreiergruppen von Schraubfundamenten.“Die drei Schraubfundamente wurden mit einer Stahltraverse miteinander verbunden. Bei der darin integrierten Standard-Schnittstelle erfolgte die Krafteinleitung der vertikalen Hauptstütze „, sagt Grossmayer.
Für Grossmayer ist das Projekt ein gutes Beispiel dafür, was mit Schraubfundamenten möglich ist:
„Es ist einfach ein schönes Vorzeigeprojekt – ein wirklich grosses Carport, gebaut auf bestehender Asphaltfläche und schwierigem Untergrund. „Und das alles ohne grossen Bodenaustausch oder massive Betonarbeiten.“
Die Nachfrage nach vergleichbaren Lösungen wächst, und ähnliche Projekte sind bereits in Planung.
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